wer sitzt nüchtern am PC?

[winnetou]

Moin,
auch bei rauchern gibt es unterschiede. Mein Vater hat auch das rauchen von Heut auf Morgen aufgehört, und das bei einem täglich konsum von 60 Zigaretten. Dennoch gibt es genügend Ärzte die sagen wenn man es nicht schafft, sollte man es zumindest erstmal reduzieren.
Und es gibt auch Fälle wo das schlagartige aufhören zum tot geführt hat. Meine persönliche Meinung ist jeder sollte auf sein Bauchgefühl hören, und nicht was andere wie geschafft haben.
Auch wenn meine letzten drei Nächte sehr unruhig verliefen, bin ich täglich bei 4 Bier geblieben. Und wenn ich überlege das ich davor zwischen 10-15 Bier getrunken habe, bin ich damit zufrieden.
Gruß
Jürgen

[Frank1604]

Mit dem Rauchen ist es so, das die körperlichen Entzugserscheinungen sehr gering sind, und nach spätestens 3 Wochen ganz verschwunden. Der Rest, und das hauptsächliche Problem ist der Kopf.

Du kannst ohne Probleme die ganze Nacht durch schlafen ohne alle halbe Stunde aufzuwachen weil du eine Zigarette brauchst. Tagsüber werden 8 Stunden plötzlich zum Problem.

[tas2580]

winnetou hast du mal versucht einfach auf alkoholfreies Bier umzusteigen? Solange du keinen großen körperlichen Entzug hast sollte es reichen um das kleine Männchen im Kopf zufrieden zu stellen. Auf jeden Fall solltest du schnell damit aufhören, denn auf Dauer wird dir Bier nicht reichen und in ein paar Jahren bist du dann bei mehreren Flaschen Wodka täglich. Solange du nur Bier trinkst geht das ganze ja noch und ich denke mal du kriegst auch nach ein paar Bier deinen Alltag noch auf die Reihe. Wenn du aber mal dauerhaft 2 Promille hast und nachts aufwachst weil du unter 2 Promille kommst ist das mit dem aufhören nicht mehr so einfach.
Wenn es mal so weit ist verlierst du ruck zuck deinen Job, verplanst es Rechnungen zu bezahlen und sitzt dann schnell ohne Internet, Strom und Gas noch 2 Monate alleine in deiner Wohnung bis du da auch raus fliegst. Als Alkoholiker kommt man in dem Fall dann oft in Wohnheime die so mies sind das die meisten Leute lieber auf der Straße leben statt dort hin zu gehen. Du kannst dann zwar sagen das du einen Entzug machst, dann stecken sie dich statt ins Wohnheim in die Psychiatrie und pumpen dich mit Distraneurin voll, das ist auch nicht lustig. Die meisten Leute werden danach dann wieder rückfällig und machen 3-4 mal einen Entzug bis sie zur Langzeittherapie gehen, da ist man ein knappes Jahr ziemlich abgeschottet irgendwo am Arsch der Welt und darf mit einem Psychologen nochmal sein komplettes Leben besprechen. Wenn man das alles hinter sich hat kann man wieder komplett bei 0 anfangen nur das man nie wieder in seinem ganzen Leben auch nur einen Schluck Alkohol trinken darf, außerdem weichen die meisten Leute die so was hinter sich haben in eine Ersatzsucht aus.

Gruß Tobi

[winnetou]

Hallo Tobi,
das kenne ich alles schon, liegt hinter mir. Alles erlebt durch Spielsucht/Sexsucht.......natürlich kannst Du jetzt schreiben: "gut dann haste noch nichts dazugelernt"! Da könnte ich Dir nicht mal wiedersprechen. Dennoch werde ich mich aus der Situation rausbringen, wo "ich" mich reingebracht habe.
Gruß
Jürgen

[tas2580]

Na dann wünsche ich dir dabei mal viel Glück, aber bedenke Alkohol oder sonstige Drogen machen dich körperlich und psychisch kaputt, Spielsucht oder Sexsucht macht dich auf Dauer "nur" psychisch kaputt. Ich verurteile bestimmt niemanden der sucht-krank ist da ich selber sehr gut weiß wie schnell das geht und wie schwer es ist damit aufzuhören. Glücklicherweise bin ich da nicht sehr anfällig und bin bis jetzt aus allem auch alleine wieder raus gekommen. Ich hab aber genug Freunde die es nicht geschafft haben und das obwohl sie es teilweise nicht mal so übertrieben haben wie ich, manche Menschen sind eben einfach mehr suchtanfälig als andere, aber das macht sie nicht zu schlechten Menschen. Wenigstens stehst du dazu, das ist auf jeden Fall mal ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Wenn du das alles schon hinter dir hast hast du ja bestimmt einen Ansprechpartner in der Klinik, lass dir von dem helfen.

Gruß Tobi

[Kellergeist2]

winnetou hast du mal versucht einfach auf alkoholfreies Bier umzusteigen? Solange du keinen großen körperlichen Entzug hast sollte es reichen um das kleine Männchen im Kopf zufrieden zu stellen.

Der Tipp klingt gut.
Wenn winnetou nicht von jetzt auf gleich aufhören will/kann/darf/sollte, und seine Dosis in regelmäßigen Abständen reduziert, dann habe ich da volles Verständnis für.
Immerhin hat er es ja schon von 10-15 Bier pro Tag auf 4 Bier pro Tag reduziert.

@winnetou:
Wenn du jetzt diese 4 Bier im Laufe der Woche täglich immer mehr mit alkoholfreiem mixt, so wärst du quasi am Ende der Woche bei 4 alkoholfreien Bier.
In der Folgewoche bleibst du dann weiterhin bei den 4 alkoholfreien Bieren (um dich daran zu gewöhnen) und reduzierst dann jede Woche um jeweils eine Flasche, um so auch von der psychologischen Sucht loszukommen.
Und siehe da: Nach ein paar Wochen steht da kein Bier mehr.

Die von mir angegebenen Zeiträume sind jetzt beispielhaft.
In welchem tatsächlichen Zeitraum du es tatsächlich bis auf 100% alkoholfrei und dann auf 0 schafft ist dein Ermessen.

Ich drücke dir auf jeden Fall ganz feste die Daumen, dass du dein Ziel möglichst schnell und auch dauerhaft erreichst!

Ach ja: Hut ab! Zu diesem "Outing" gehört eine ganze Menge Mut, den wahrscheinlich nur sehr wenige mit deiner Krankheit haben dürften.

[winnetou]

Ach ja: Hut ab! Zu diesem "Outing" gehört eine ganze Menge Mut, den wahrscheinlich nur sehr wenige mit deiner Krankheit haben dürften.

Tja, leider ist die Mehrheit der Gesellschaft so dass Suchtkranke Menschen einfach zu schnell verurteilt werden.
Ich will kein mitleid!!! Aber wenn jemand das was ich erlebt habe genauso erlebt hat und noch so aufrecht geht wie ich, dann ist er mir gewachsen.
Ich bin 14 Jahre geschlagen worden und habe 25 Jahre süchtig gelebt…….und? Jammer ich? Nein, ich gehe weiter…………….mein Nick steht für kämpfen.

Liebe Grüße
Jürgen

[Kellergeist2]

Tja, leider ist die Mehrheit der Gesellschaft so dass Suchtkranke Menschen einfach zu schnell verurteilt werden.

Leider! Dabei leiden Suchtkranke einfach nur an einer Krankheit (die sie sich in aller Regel selber zugelegt haben), dennoch sind sie keine schlechte(re)n Menschen.

Ich will kein mitleid!!!

Dies war auch definitiv nicht als Mitleid gedacht, sondern als Lob für deine Stärke, dass du dich deiner "Schwäche" stellst und dagegen kämpfst.

Jammer ich? Nein, ich gehe weiter…………….mein Nick steht für kämpfen.

Richtig so!
Zwei sehr passende Zitate:
Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat bereits verloren. (B. Brecht)
Wenn dir das Wasser bis zum Halse steht, lass ja nicht den Kopf hängen.

[winnetou]

shit, mein weg klappt nicht! Heute ist Freitag und aus 4 wurden bis jetzt 10.................
Was solls? Ich schaffe es so nicht!

Gruß
Jürgen

[P7BB]

Hi,
erstmal glückwunsch, dass du es auf 4 reduzieren konntest, aber naja, gegen die Sucht kann man nicht so schnell so drastisch ankämpfen.
Aber ich hab mal eine Frage: Was hast du heute so gemacht?
Versuch es mit Sport oder mit "zeitaufwändigen" Hobbies, bei denen du aber nicht unbedingt vor dem PC sitzt oder sonst in irgendeiner Art und Weise nebenbei trinken kannst
Es hilft wirklich, wenn du vielleicht 2 Stunden am Tag durchgehend Sport machst. Als Getränk natürlich nur Wasser oder falls du das Gefühl hast, Energie zu brauchen, dann trink Cola oder RedBull Du könntest beispielsweise 30-60 Minuten am Tag laufen (je nachdem, wie fit zu bist) und den rest der zeit fahrrad fahren.