Hallo!
Bin gerade über dieses Thema gestolpert, und nach Lesen aller von Christian_W geposteten und WESENTLICHEN Links zum Thema „GPL-Lizenz“ …
http://www.gnu.org/philosophy/selling.de.html
http://www.gnu.de/documents/gpl-2.0.de.html
http://de.wikipedia.org/wiki/GNU_General_Public_License
… stellen sich auch mir dazu einige GRUNDLEGENDE Fragen, die nicht so wirklich bei diesen verlinkten Artikeln beantwortet werden – und dazu am besten ein konkretes
BEISPIEL:
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Irgendjemand erstellt BASIEREND AUF PHPBB eine (kommerzielle) Internetplattform (etwas modifiziert/ angepasst + 1 schickes, eigenentwickeltes Template etc), welche, aus welchen Gründen auch immer, in Folge z.B. ein so reges Nutzer-Interesse hervorruft, wie z.B. „
YouTube“ – wie erwähnt, nur ein reines Beispiel.
Urplötzlich, und quasi von heute auf morgen, erhält dieser Betreiber von irgendeinem Großkonzern ein ANGEBOT in Millionen-Euro-Höhe für den KAUF/ÜBERNAHME dieser „interessanten“ Plattform,
welche auf phpBB basiert, und demnach unter GPL-Lizenz steht.
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Einfache FRAGE:
Was nun?
Hierbei stehen sich zunächst 2 wesentliche Aussagen gegenüber:
1)
Mit Ausnahme einer bestimmten Situation beinhaltet die GNU General Public License (GNU GPL) keinerlei Bedingungen darüber, wieviel man für den Vertrieb von Kopien Freier Software verlangen kann. Sie können nichts verlangen, einen Cent, einen Euro, oder auch eine Milliarde Euro. Es liegt bei Ihnen und an der Marktsituation, also beschweren Sie sich nicht bei uns, wenn niemand eine Milliarde Euro für eine Kopie bezahlen will.
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Freie Software ist ein Gemeinschaftsprojekt, und jeder, der darauf angewiesen ist, sollte nach Wegen suchen, zum Aufbau der Gemeinschaft beizutragen. Für einen Vertreiber besteht der Weg dieses zu tun darin, einen Teil des Profites der Free Software Foundation, [oder der Free Software Foundation Europe,] oder irgendeinem anderen Freie-Software-Entwicklungsprojekt zukommen zu lassen. Indem Sie die [Software-]Entwicklung finanziell unterstützen, können Sie die Welt der Freien Software voranbringen.
Quelle:
http://www.gnu.org/philosophy/selling.de.html
Aus diesem Artikel geht also hervor, dass man z.B. die phpBB-Software (in welchem „modifizierten“ Umfang auch immer) „verkaufen“ KANN, und im Grunde genommen dafür auch astronomische Preise verlangt werden könnten –
ganz legitim!
Man sollte quasi lediglich darauf achten (und vielleicht "so nett sein"), dass man im Falle eines ordentlichen Profits, davon auch etwas an die (GPL-Software-) Entwickler abgibt.
Und was ist eigentlich mit "mit ausnahme einer bestimmen Situation" gemeint??
WO steht das konkret, dass man dies überhaupt MÜSSTE? (Also, etwas vom Kuchen abgeben MÜSSEN ..)
Das alles geht nirgendwo genauer hervor.
Abgesehen davon, kommt ja eben genau hier folgendes Problem bei „GPL-Angelegenheiten“ zum Tragen:
2)
Rechtslage
Mit einer von 2000 bis 2002 erarbeiteten Modernisierung des deutschen Urheberrechts sollte gesetzlich verankert werden, dass ein Urheber auf eine angemessene Vergütung in keinem Fall verzichten kann. Theoretisch hätte das für Händler, die freie Software verkaufen, eine Rechtsunsicherheit zur Folge gehabt,
da Programmierer möglicherweise im Nachhinein einen Anteil des Erlöses hätten verlangen können, was Möglichkeiten des Missbrauchs eröffnet hätte.
Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/GNU_General_Public_License
Also WIE jetzt KONKRET, und in Bezug auf oben erwähntes BEISPIEL?
Hätten die phpBB-Entwickler nachträglich ANSPRUCH im Falle eines tatsächlichen und profitablen „Millionen-Deals“ durch einen (extrem profitablen) Verkauf einer Plattform, welche auf phpBB basiert?
Falls ja, wie viel? Und WO steht das alles überhaupt konkreter geschrieben?
Das Problem dürfte grundlegend also NICHT darin bestehen, die (GPL-)Software/Plattform auch zu astronomischen Preisen verkaufen zu DÜRFEN (falls angeboten) – ganz legitim.
Das Problem liegt offenbar vielmehr darin (und somit das „Damoklesschwert“), dass die Software-(Kern-)Entwickler im Nachhinein eine „ordentliche Scheibe vom Kuchen“ haben wollen/könnten …
Und? Können phpBB-Entwickler das? Ja oder nein?
Das ist ja wohl die Kern-Frage.
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P.S:
WER hätte im Falle eines Millionen-Deals tatsächlich ein Problem damit, FREIWILLIG (?) etwas "vom Kuchen" (Profit) an die braven GPL-Enwickler abzutreten? Denn ohne diese, wäre wohl nie etwas daraus geworden. Das Problem ist ja nur, WIE das tatsächlich und konkret geregelt ist (also z.B., wie viel bedeutet das konkret in Cash etc etc).